Kochen und Backen

?Mein sch?nster Advent“ von Kerstin Niehoff und Laura Fleiter (H?lker, 128 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Der Gesamteindruck, die spürbare Reduziertheit und die wundersch?nen Fotos – das ist ziemlich sicher eines der sch?nsten, entspanntesten Adventbücher des Jahres. Geboten werden entschleunigte Gedanken zur Weihnachtszeit, DIYs wie gebundene Kr?nze und nicht zu üppige, sorgf?ltig gew?hlte winterliche Rezepte für zum Beispiel einen Granatapfel-Gin-Punsch, eine w?rmende Rotkohl-Kartoffel-Suppe, für vegetarischen Mushroom Wellington mit Kastaniencreme oder eine feine Apfel-Vollkorn-Galette.

?Die besten Weihnachtskekse. 111 himmlische Rezepte“ von Johanna Aust (L?wenzahn, 256 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Der Umfang dieses Buches, es hat 256 Seiten und ist das beste Weihnachtsbackbuch, das ich kenne. Noch bevor es an die umfassende Rezeptsammlung geht, schildert die B?uerin Johanna Aust aus der Südsteiermark, wie sie das Keksebacken vorbereitet, erkl?rt detailgenau die Unterschiede zwischen den verschiedenen Teigarten, wie das Backen und das Glasieren funktioniert und gibt hilfreiche Tipps zur Lagerung. Rezepte gibt es sowohl für klassische Kekse wie Vanillekipferl, Florentiner, Linzeraugen oder Zimtsterne als auch für Orangenbusserl, Spagatkrapfen, Kastanienpralinen, Brombeer-Nuss-Augen, Cranberry-Mandel-Herzen oder Schokolade-Johannisbeer-Würfel mit Matcha. Schlie?lich gibt es noch die Kekse für No-Waste-Befürworter. Gro?e, riesengro?e Klasse!

?Lieblings-Kekse aus der Welt der Frauen-Backstube“ von Barbara Haiden (Welt der Frau, 128 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Dieses Buch, das ausschlie?lich über den Webshop der Zeitschrift ?Welt der Frauen“ zu beziehen ist, hat mir auf Anhieb gut gefallen. Gro?artige Fotos von kleinen Leckereien, die Rezepte dazu aufgeteilt in jene für Spontane, jene für Verspielte und solche für Geduldsengel. Schnelle Hausfreunde, die Ganzjahres-Droge namens Rumkugeln, die Schnittlauch-Butterbr?tchen, die meine Oma jedes Jahr gebacken hat, Waldviertler mit Mohn-Mürbteig, Powidl und Punschglasur, gefüllter Lebkuchen, Schoko-Marzipan-Pflaumen … was soll ich noch sagen?

?Weihnachten in Amsterdam. Das Kochbuch für ein entspanntes Fest“ von Yvette van Boven (Dumont, 304 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Amsterdam ist an kühlen, nebligen Tage besonders stimmungsvoll, und das Cover hat mich sofort angesprochen. Festlich beleuchtete Grachten, auf denen Hausboote liegen, geschmückte Stra?en … Yvette van Boven gibt in den ersten Seiten ihres Kochbuchs wertvolle Tipps für entschleunigte, entspannte Feiertage. Nicht alle weihnachtlichen Rezepte sind so einfach nachzukochen, wenn man wie ich weit vom Meer entfernt lebt, aber einige sind doch dabei: die Briocheschnecken, das Kürbisbrot mit Feta und Salbei, die Rote-Beete-Suppe mit Portwein, das Perlhuhn oder die Blutorangen-Baiser-T?rtchen …
Selber machen

?Das Handbuch für (fast) alles“ von Martha Stewart (EMF, 384 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? An wen wende ich mich, wenn ich einen kleinen handwerklichen Ratschlag brauche? Wenn im Haushalt eine Frage auftaucht? Meistens meine Mutter oder meine Schwiegermutter. Jetzt gibt es aber ein Buch, in dem ich bl?ttern werde, bevor ich zum Telefon greife, ein praktisches Handbuch mit Hunderten von Ideen, Anleitungen und Inspirationen. Autorin ist Martha Stewart, die in den USA bereits eine Ikone ist und allwissend scheint. Wie schafft man Ordnung im Eingangsbereich oder im Kinderzimmer? Wie reinigt man verstopfte Abflüsse, wie elektronische Ger?te? Wie bezieht man Stühle neu? Für mich ganz wichtig: Wie entfernt man welchen Fleck? N?h-, Strick- und Stickanleitungen findet man ebenso wie Hinweise zur Pflege diverser Pflanzen. Und schlie?lich l?sst uns Martha Stewart natürlich auch noch wissen, wie man Feste feiert. Chapeau!

?Du darfst auf meine Haut. Naturkosmetik selber machen“ von Barbara Hoflacher (L?wenzahn, 176 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Die Inhaltsstofflisten von Kosmetika besch?ftigen mich schon l?nger, denn es gibt viele Stoffe, die den Hormonhaushalt st?ren k?nnen, und schlie?lich bin ich auf einige Bestandteile allergisch. Eink?ufe in Drogeriem?rkten dauern manchmal ewig, da ich die Produkte vor dem Kauf mittels einer App prüfe. Was kann man eigentlich noch bedenkenlos auf die Haut schmieren? Ich habe schon versucht, Deo selbst herzustellen, und dieses Buch bietet neben umfassendem Wissen über Pflanzen noch viele weitere Anregungen. Selbermischen ist sicherlich nicht zeitsparend, und es gibt viele m?gliche Fehler zu bedenken – ich bin aber neugierig, vielleicht ist das eine oder andere Rezept dabei, das ich ausprobieren werde!

?Die Welt der verschwundenen Berufe“ von Rudi Palla (Insel, 294 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Ich liebe Bücher wie diese, sie lassen mich in vergangene Zeiten zurückreisen, sie schaffen es sogar, meinen Alltag zu entschleunigen. Drahtzieher, Salamikr?mer, Hausierer, B?nkels?nger, Lavendelweiber, Laternenanzünder oder Lebzelter – unz?hlige Berufe, von denen wir heute kaum noch etwas wissen, existierten früher ganz selbstverst?ndlich. Eine kurzweilige Kulturgeschichte der Arbeit mit h?chst eindrucksvollen Bildern.
Langsam, nachhaltig

?Magic Morning“ von Lina Jachmann (Knesebeck, 240 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Seit einiger Zeit stehe ich bewusst früher auf als der Rest meiner Familie, doch eine unkomplizierte Morgenroutine habe ich noch nicht etabliert. Lina Jachmann stellt in ihrem Buch Menschen vor, die den Tag anders, n?mlich zufrieden und achtsam beginnen. Mit Yoga, Spazierg?ngen, einem Tagebuch, Meditation. Morgenroutingen führen zu mehr Zeit, mehr Energie, mehr Erfolg, mehr Glück – ich jedenfalls bin noch auf der Suche, und Inspirationen jeglicher Art sind dabei sehr hilfreich.

?Starkes weiches Herz“ von Madeleine Alizadeh (Ullstein leben, 304 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Madeleine Alizadeh stammt wie ich aus Wien. Die 30j?hrige bloggte bis 2017 sehr erfolgreich unter dem Pseudonym DariaDaria. Selbst bezeichnet sie sich als Aktivistin – sie setzt sich für Feminismus und Gleichberechtigung und gegen den Klimawandel ein –, Podcasterin (a mindful mess) und Autorin, denn kürzlich hat sie auch ein Buch geschrieben: ?Starkes weiches Herz“. In diesem Buch beantwortet Alizadeh die gro?en Lebensfragen, die (nicht nur) sie sich in den vergangenen Jahren gestellt hat: Ist mein Leben erfüllt? Was ist mir wichtig und wie stehe ich dafür ein? Wie kann ich in einer Welt, die von Krisen beherrscht wird, optimistisch bleiben? Alizadehs Vorbilder haben ein starkes Herz, das zugleich auch weich ist: Es sind Menschen, die eine gewisse H?rte und ein starkes Durchsetzungsverm?gen haben und zugleich Liebe und W?rme in sich tragen. Ein bewegendes Buch einer starken Pers?nlichkeit.

?Slow Travel“ von Dan Kieran (Heyne, 224 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Zehn Jahre lang war Autor Dan Kieran zusammen mit Tom Hodgkinson Herausgeber des in London erscheinenden Magazins ?Idler“, eine Zeitschrift für Mü?igg?nger, h?chst inspirierend. Nachdem ich Hodgkinsons ?Leitfaden für faule Eltern“ begeistert gelesen hatte, interessierte mich Kierans Sicht auf das Reisen ebenfalls. Kieran hat es seiner Flugangst zu verdanken, dass er neue, entschleunigte Arten des Reisens erkundete. Zu Fu?, mit der Bahn, stets abenteuerlich, mit dem Weg als Ziel.

?Es geht auch ohne Plastik“ von Sylvia Schaab (Goldmann, 288 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Es gibt beireits viele Ratgeber, die sich mit dem Problemstoff Plastik besch?ftigen und überlegen, wie man den Verbrauch verringern kann. Sylvia Schaab skizziert in ihrem eine Challenge aus ihrem eigenen Alltag mit drei Kindern, bei der die ganze Familie aktiv wird. Schaabs Familie lebt weitgehend verpackungsfrei und gibt viele Anregungen und Tipps, die leicht umzusetzen sind – die ideale Lektüre, um anschlie?end gute Vors?tze fürs neue Jahr zu machen!
Weihnachtsgeschichten

?Die Weihnachtsgeschwister“ von Alexa Hennig von Lange (Dumont, 160 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Zuerst das Cover und der Titel. In weiterer Folge natürlich, dass Hennig von Lange in ihrem Buch über das famili?re Konfliktpotential schreibt, das sich in den Weihnachtstagen manchmal bis ins Unendliche potenziert. Drei Geschwister kommen an den Festtagen mit Partnern und Kindern im Elternhaus zusammen. Schon als sie an einem Tisch sitzen, ist es mit dem Frieden offenkundig vorbei. Am Tag darauf, nachdem alle im Hotel geschlafen haben, sind die Eltern nicht mehr im Haus. Am Kühlschrank haben sie ihren erwachsenen Kindern eine Nachricht hinterlassen, die die Geschwister dazu bringt, gemeinsam auf Spurensuche zurück in ihre Kindheit zu gehen.

?Der Weihnachtshase“ von Martin Baltscheit (Westend, 48 S.) | Was mich neugierig gemacht hat? Dass der gro?artige Martin Baltscheit ein Weihnachtsbuch geschrieben hat, das nicht ausdrücklich ein Kinderbuch ist. Ein Hase will dem Weihnachtsmann den Job wegnehmen. Im Wald bringt er alle gegen den alteingesessenen Konkurrenten auf: ?Hochverherte Tiergenossen! Es gibt jetzt eine Alternative zum guten, alten Weihnachtsmann. Mich. Den Weihnachtshasen. Mich!“ Schnell wird klar: Ab jetzt sollen einzig und allein die Hasen beim Beschenken bevorzugt werden, fremde Tiere bekommen nichts und müssen drau?en bleiben. Bald wünschen sich alle Tiere des Waldes ?Ver?nderung“. Eine tiefgründige, sehr politische Parabel.
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