Kinderbücher ?ffnen kleinen Menschen die Tür zur Welt. Kinder entnehmen aus ihnen Informationen, wie es dort drau?en so ist, und auf Basis der Darstellungen konstruieren sie Bilder von sich selbst und den anderen Menschen. Bilder, Illustrationen und Texte wirken in den K?pfen der Kinder, das bemerken wir sp?testens in gemeinsamen Vorlesesituationen. Aber sind wir uns eigentlich dessen bewusst, wie sehr Kinderbücher unsere Kleinen pr?gen, und wie wichtig es daher ist, auf die darin dargestellte ?Wirklichkeit“ zu achten?
Ich habe unsere Bücherregale in den letzten Tagen nach Büchern durchsucht, die die Vielfalt unserer Gesellschaft abbilden und habe aus aktuellem Anlass besonders auf die Repr?sentation von People of Color geachtet. Ich kann euch sagen, dass ich viele gro?artige Bücher fand, als ich nach kultureller Vielfalt in Kinder- und Jugendbüchern suchte. Und einen ganz wunderbaren Satz von Constanze von Kitzing, der es auf den Punkt trifft: ?Mit jedem Menschen hat man Sachen, die gleich sind, und Sachen, die verschieden sind.“ Leider habe ich aber nur ganz wenige Geschichten gefunden, in denen Schwarze die Hauptrolle einnehmen. Hier zeige ich euch meine Sammlung von 34 Büchern für ein vielf?ltiges Kinderbuchregal.

1 // ?Unsere gro?e bunte Welt“ von Constanze von Kitzing (Carlsen, 36 S., ab 2) // Constanze von Kitzing ist eine Meisterin im Illustrieren von Diversit?t. In ihren Büchern begegnet man den unterschiedlichsten Menschen in Alltagssituationen, so auch in diesem Pappbilderbuch, das sich gut für die Wortschatzerweiterung eignet.
2 // ?Dir geh?rt die Welt. M?dchen k?nnen alles sein!“ von Anna Taube und Amanda Gulliver (Ars Edition, 40 S., ab 1) // Ein empowerndes Kinderbuch für die allerkleinsten M?dchen – eines der wenigen dieser Art in deutscher Sprache und schon aus diesem Grund absolut empfehlenswert. Erw?hnenswert ist auch, dass Kinder mit unterschiedlichen Hautfarben abgebildet sind – alle als starke Pers?nlichkeiten, denen die Welt offen steht.

3 // ?Ich bin anders als du“ von Constanze von Kitzing (Carlsen, 82 S., ab 3) // Noch eines der Bücher von der gro?artigen Constanze von Kitzing findet in meiner Liste Platz. ?Ich bin anders als du“ ist ein Wendebuch, auf der Rückseite beginnt es mit ?Ich bin wie du“. Mit jedem Menschen teilt man Gemeinsamkeiten, zu jedem findet man Unterschiede, und nicht die Haut-, Haar- oder Augenfarben sind hier das zentrale Kriterium. ?Ich bin Kinderbuchautorin und -illustratorin und liebe Kinder jeder Gr??e, Form und Farbe. Mein Ziel ist es, beflügelnde Geschichten zu schreiben und zu bebildern, bei denen Kinder sich geliebt und verstanden fühlen und die ihnen helfen, ihre Gefühle und Handlungen im t?glichen Leben zu reflektieren“, erkl?rt von Kitzing.
4 // ?Erstes Aufklappen und Verstehen: Reise in den Weltraum“ von Katie Daynes und Christine Pym (Usborne, 12 S., ab 4) // Die wundervoll illustrierten, mit Klappen ausgestatteten Bücher dieser Reihe aus dem Usborne Verlag gibt es mittlerweile zu allen m?glichen Sachthemen – dieses besch?ftigt sich mit Kinderfragen zum Weltraum. Jeder Titel zeigt Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben. Für diverse Kleinkinderbücherregale unverzichtbar!

5 // ?Grüner Reis und Blaubeerbrot. Lieblingsrezepte für Kinder aus aller Welt“ von Felicita Sala (Prestel, 44 S., ab 6) // Das Haus in der Gartenstra?e 10 ist kein normales Wohnhaus, es ist eine bunte, vielf?ltige Wohngemeinschaft, jeder kennt jeden. Die BewohnerInnen kochen die unterschiedlichsten Gerichte und teilen die Rezepte, zum Schluss gibt es für alle ein gro?es, multikulturelles Picknick im Garten.

6 // ??ber den Tellerrand. Was Kinder hier und anderswo essen“ von Gregg Segal (Gabriel, 120 S., ab 8) // Fotograf Gregg Sagal portr?tiert in diesem Band fünfzig Kinder aus verschiedenen L?ndern der Welt neben den Gerichten und Lebensmitteln, die sie in einer Woche essen und dokumentiert gleichzeitig auch deren Ern?hrungsgewohnheiten. Dabei st??t man auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Bunt, faszinierend und lehrreich!

7 // ?Geburtstag, Karneval & Lichterfest. So feiert man Feste anderswo“ von Anne Kostrzewa und Inka Vigh (Sauerl?nder, 40 S., ab 8) // Alle Menschen überall auf der Welt feiern gern Feste, und diese sind kunterbunt, manchmal laut, fr?hlich oder besinnlich. Dieses Sachbuch bietet wertsch?tzende Einblicke in Traditionen und Br?uche und fordert zu einem verst?ndnisvollen und respektvollen Umgang mit anderen Menschen auf. Ein sch?n gestaltetes Buch für interkulturelles Lernen und die ganze Familie.
8 // ?Nasengru? & Wangenkuss. So macht man Dinge anderswo“ von Anne Kostrzewa und Inka Vigh (Sauerl?nder, 40 S., ab 8) // Ein kluges Buch mit eindeutiger Botschaft, das einen sehr positiven Eindruck hinterl?sst: ?Was wir kennen und verstehen, müssen wir nicht fürchten.“ Also lasst uns die Menschen, die anderswo auf der Welt aufgewachsen sind, und daher anders kulturell gepr?gt sind, kennen lernen! Ein L?cheln wird überall gleich verstanden, aber wie und was wir essen, spielen, feiern und glauben kann ganz unterschiedlich sein.

9 // ?Familie. Das sind wir!“ von Felicity Brooks und Mar Ferrero (Usborne, 32 S., ab 4) // Dieses farbenfrohe Sachbilderbuch zeigt die unterschiedlichsten Familienkonstellationen und Lebensmodelle nebeneinander. Das Wesentliche dabei ist, dass dies absolut wertfrei geschieht. Ebenso ist ganz selbstverst?ndlich, dass die Menschen unterschiedliche Hautfarben haben, viele verschiedene Sprachen sprechen, dass nicht jedes Zuhause gleich ausieht, wir nicht alle dasselbe gerne essen, und dass wir vielf?ltige Gefühle haben dürfen.

10 // ?Meine Freunde, das Glück und ich“ von Elisenda Roca und Rocio Bonilla (Ellermann, 48 S., ab 3) // Violetta wohnt in einem bunten Stadtviertel und stellt uns ihre Freunde vor. Ein Stadtteilfest steht an, und die Kinder dürfen den Platz schmücken. Die Eltern helfen mit, und jeder kann etwas beisteuern. ?Wir sind alle verschieden, wir haben unterschiedliche Hautfarben, und jeder von uns ist einzigartig. Aber eins haben wir alle gemeinsam: Wir haben uns gern und helfen einander!“, ist die sch?ne Botschaft am Ende dieses Buches, das People of Color und auch Kinder, die zwei Mamas und zwei Papas haben, zeigt.
11 // ?Alle da! Unser kunterbuntes Leben“ von Anja Tuckermann und Tine Schulz (Klett Kinderbuch, 40 S., ab 5) // In diesem quirligen Buch wird unser reiches Zusammenleben dokumentiert. Den Kindern sei es egal, wer was ist oder wer woher kommt – für sie sei wichtig, etwas zusammen zu machen und aufeinander zu achten. ?Vorurteile k?nnen entstehen, weil manche sich vor fremden Menschen fürchten. Die Angst kann richtig gro? werden. […] Wer viel Angst hat, fürchtet Fremdes und Neues. Bei den meisten Kindern ist es anders: Sie sind neugierig auf alles Neue und wollen es kennenlernen.“

12 // ?Kinder dieser Welt“ von Helena Hara?tová und Pavla Hanáková (Ravensburger, 72 S., ab 4) // ?Kinder sind überall auf der Welt gleich: Sie lieben es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und mit Freunden Spa? zu haben.“ Kinder aus verschiedensten Gegenden dieser Welt zeigen im ersten Abschnitt dieses Buches, wie sie leben. Ob im Iglu, im Beduinenzelt, in einem Pfahlbau, einer Jurte, im Reservat, im Hochhaus oder in einem Zirkuswagen – hier gibt es viel Unterschiedliches zu entdecken, gleichzeitig bleibt aber immer auch deutlich, wie ?hnlich kindliche Bedürfnisse sind.

13 // ?Alle haben einen Po“ von Anna Fiske (Hanser, 80 S., ab 4) // Alle haben einen Po, aber keiner davon sieht so aus wie der andere und alle davon sind normal. Auch ?Haut hat verschiedene Farben. Welche Farbe kann sie haben? Dunkelbraun? Rot? Rosa? Blau? Hellbraun? Beige? Grün? Orange? Schwarz?“ Dieses ansprechend und humorvoll gestaltete Buch hilft Kindern, bereits verinnerlichte Normvorstellungen zu überdenken und empowert ungemein.

14 // ?Wie siehst du denn aus? Warum es normal nicht gibt“ von Sonja Eismann und Amelie Persson (Beltz & Gelberg, 90 S., ab 10) // Dieses Sachbuch ist etwas ganz Besonderes, und jedes, wirklich jedes Kind sollte es einmal in der Hand gehabt haben. Die gro?artigen Illustrationen von Amelie Persson zeigen, wie unterschiedlich K?rperteile wie zum Beispiel Haare, Augen, Popos, Penisse, Vulven, Brüste oder Münder sein k?nnen. Es gibt so viele Unterschiede, wie es Menschen gibt! Ich kenne nur wenige Bücher, die die gesellschaftlichen Normvorstellungen den K?rper betreffend derart eindrücklich infrage stellen und es gleichzeitig schaffen, das Selbstwertgefühl junger Menschen zu steigern. Fantastisch!

15 // ?Amy und die geheime Bibliothek“ von Alan Gratz (Hanser, 248 S., ab 9) // Dieses Buch, dessen gelungenes Cover sofort ins Auge sticht, beginnt damit, dass Amy ihr Lieblingsbuch aus der Schulbibliothek ausleihen m?chte und von der Bibliothekarin erfahren muss, dass es verboten wurde. Das Buch sei nicht für Kinder geeignet. Nach und nach werden weitere Bücher verboten, und Amy wird erfinderisch: Sie richtet in ihrem Spind eine Geheime Schlie?fachbibliothek ein und wird zur Bücherretterin. Dieses ist eines der vielen Bücher, das von Wei?en geschrieben wurde und schwarze Hauptcharaktere hat, jedenfalls aber ein gro?artiges Buch für Buchliebhaber.
16 // ?Wenn dich ein L?we nach der Uhrzeit fragt“ von Hermann Schulz und Anja Mikolajetz (Aladin, 144 S., ab 9) // Diese Geschichte vom elfj?hrigen Temeo spielt in Tansania. Seine Mutter ist Afrikanerin, sein Vater berühmter deutscher Geologe, der auf der Suche nach Edelsteinen verunglückt. Die Familie ger?t in finanzielle Not, Temeo muss Geld für die Behandlungen auftreiben. Das ist ihm unangenehm, aber der Junge kann die unterschiedlichsten Menschen erfolgreich für seinen Zweck gewinnen. Schulz erz?hlt vom Leben in Afrika und dem Umgang der Menschen untereinander: Sie haben zwar unterschiedliche Religionen und Hautfarben, begegnen sich aber dennoch mit Toleranz.

17 // ?Julian ist eine Meerjungfrau“ von Jessica Love (Knesebeck, 32 S., ab 4) // Jessica Love erz?hlt eine subversive und zugleich warmherzige Geschichte eines Jungen und seiner Oma, zwischen denen eine tiefe Verbundenheit zu spüren ist. Die Gro?mutter nimmt die Gefühle ihres Enkels, der sich als funkelnde Meerjungfrau verkleiden m?chte, wahr und absolut ernst. Das Buch ist Black, Latinx, queer, k?nnte in New York spielen oder anderswo, es ist generationenübergreifend und wirkt lange, sehr lange nach. Ganz gro?es Kino!

18 // ?Mina entdeckt eine neue Welt“ von Sandra Niebuhr-Siebert und Lars Baus (Carlsen, 48 S., ab 3) // Mina besucht das erste Mal einen Kindergarten, doch das Ankommen f?llt schwer: Sie versteht die Sprache nicht, die anderen Kinder scheinen sich schon zu kennen, der ganze Raum wirkt grau und fremd. Nach und nach lernt Mina andere Kinder und neue W?rter kennen, die Umgebung wird bunter, bis sie schlie?lich ein Teil der Gruppe wird. Ein ganz wundervolles Buch, das Mut macht und Diversit?t ganz selbstverst?ndlich abbildet.

19 // ?Ich und meine Angst“ von Francesca Sanna (NordSüd, 40 S., ab 4) // Das M?dchen kennt seine Angst schon sehr lang. Die Angst war schon immer bei ihm, aber stets sehr klein. Seit das Kind in ein neues Land gekommen ist, w?chst die Angst und beeinflusst sein Leben: Eigentlich würde es gern die Umgebung erkunden und in der Schule Freunde finden. Doch das M?dchen spricht eine andere Sprache als die anderen Kinder – so kann die Angst weiter wachsen. Das M?dchen fühlt sich immer einsamer, bis sich ein Junge aus der h?chst vielf?ltigen Klasse ihm zuwendet und offenkundig wird, dass jeder ?ngste mit sich tr?gt.

20 // ?Geh weg, Herr Berg!“ von Francesca Sanna (Atlantis, 32 S., ab 4) // Lily hat dunkle Hautfarbe, aber das spielt für die Geschichte keine Rolle. Sie wohnt am Fu?e eines Berges, der Millionen von Jahren alt ist. Eigentlich kann den Berg nichts aus der Ruhe bringen – doch dann fordert das M?dchen ihn auf, aus dem Weg zu gehen. Sie m?chte zu gern wissen, was hinter dem Berg liegt. Für Kinder, die neugierig in die weite Welt blicken.

21 // ?Kalle und Elsa lieben die Nacht“ von Jenny Westin Verona und Jesús Verona (Bohem, 36 S., ab 3) // Die drei bisher erschienenen gro?artigen Bilderbücher, die von Kalle und Elsa erz?hlen, sind für abenteuerlustige Kinder und deren entspannte Eltern geeignet, die die Tage ihrer Kleinen nicht verplanen, ihnen stattdessen Freiheit schenken. Auch das neueste Buch handelt von der kindlichen Fantasie, die in solchen Phasen zum Vorschein kommt – diesmal reisen die Kinder in den Weltraum. Divers, klischeefrei, fantastisch und verdammt gut.

22 // ?Space Kids. Eine Einführung in den Weltraum“ von Andrea de Santis und Steve Parker (Kleine Gestalten, 42 S., ab 6) // Ungew?hnlicherweise ist es in diesem Buch der Weltraum, der sich den Lesern vorstellt: ?Schau mal hoch in den Nachthimmel. Was du da siehst … bin alles ichl Ich bin das Weltall. Ich bin alles und überall.“ Ein Kind hat sich in die Wiese neben sein Fahrrad gelegt und blickt in die Sterne. Ein Nebel, ein Stern, ein Sternenbild, eine Galaxie, die Milchstra?e sellt sich ihm vor, und vieles andere mehr. Schlie?lich interessieren sich auch andere Kinder für das Universum, und am Ende des Buches sind die Space Kids richtige Experten, die sogar als Forscher und Forscherinnen bezeichnet werden. Egal, welche Hautfarbe sie haben.

23 // ?Little People Big Dreams: Maya Angelou“ von Lisbeth Kaiser und Leire Salaberria (Insel, 32 S., ab 4?) // Maya Angelou wurde 1928 in den USA geboren und musste schon früh erfahren, dass schwarze Menschen ungerecht behandelt werden. ?Nur für Wei?e“ steht da auf einem Schild beim Eingang eines Gesch?fts. ?Eine tolle Arbeit bekommst du nie, dunkelh?utig, wie du bist“, bekam das M?dchen zu h?ren. Als w?re das nicht alles schon schlimm genug, wurde Maya Angelou auch noch von ihrem Stiefvater misshandelt und h?rte für lange Zeit auf zu sprechen. Als Erwachsene wurde sie eine bekannte Autorin und Aktivistin der Bürgerrechtsbewegung. Der Verlag gibt an, dass das Buch ab 4 Jahren geeignet ist, ich empfehle das Buch erst für gr??ere Grundschulkinder.
24 // ?Ich bin ein Kind und ich habe Rechte“ von Thomas Bodmer, Alain Serres und Aurélia Fronty (NordSüd, 48 S., ab 4) // Farbenfroh, vielf?ltig und poetisch werden in diesem Buch die wichtigsten der insgesamt 54 Kinderrechte vorgestellt. ?Ich habe das Recht, ernst genommen zu werden … egal ob ich schwarz oder wei?, gro? oder klein, arm oder reich bin, ob ich hier geboren bin oder anderswo“, hei?t es hier zum Beispiel. Ein sehr wertvolles Buch!

25 // ?Greta und die Gro?en“ von Zo? Tucker und Zoe Persico (Ars Edition, 32 S., ab 4) // Die Klimabewegungen seien zu jung, zu wei?, zu akademisch, wird immer h?ufiger kritisiert, Diversit?t sei kaum sichtbar. In diesem Bilderbuch, das die Geschichte von Greta Thunberg für die Kleinsten nacherz?hlt, sind die Umweltaktivisten erfreulicherweise – zumindest, was die Hautfarben betrifft – vielf?ltig dargestellt.

26 // ?Little People Big Dreams: Muhammad Ali“ von María Isabel Sánchez Vegara und Brosmind (Insel, 32 S., ab 4) // Als Muhammad Ali 1942 geboren wurde, herrschte in Teilen der USA noch Segregation, Menschen mit dunkler Haut durften beispielsweise nicht in Gesch?ften für Wei?e einkaufen. Als weltberühmter Boxer k?mpfte er nicht nur im Ring, sondern auch ?mit Worten für alles, was ihm wichtig war. Für ihn stand fest: Menschen aller Farben sollen die gleichen Rechte haben.“ Eine starke Pers?nlichkeit in dieser in vielerlei Hinsicht ganz wunderbaren Biografienreihe für Kinder.

27 // ?Das Wimmelbuch der Weltreligionen“ von Anna Wills und Nora Tomm (Beltz & Gelberg, 14 S., ab 5) // Dieses Buch zeigt, auf welch intelligente Weise schon bei Kindern ein erstes Interesse für komplexe Sachverhalte geweckt werden kann: Bunte, gro?formatige Seiten laden zum Betrachten von Szenerien ein, zum Staunen, zum Nachfragen. Die Vielfalt der Weltreligionen wird anhand allt?glicher Szenen, von Festen und Lebensereignissen, Br?uchen und Ritualen spürbar. Und weil die Erwachsenen auch nicht alles über die Religionen wissen, gibt es ein Booklet mit weiterführenden, leicht verst?ndlichen Informationen.

28 // ?Kl?r micht weiter auf“ von Katharina von der Gathen und Anke Kuhl (Klett Kinderbuch, 216 S., ab 10) // In diesem Buch beantwortet eine Sexualp?dagogin – anknüpfend an den ersten Teil ?Kl?r mich auf“ – echte handschriftliche Kinderfragen zu einem aufregenden Thema, zur Sexualit?t. Die Antworten sind einfühlsam und in leicht verst?ndlicher Sprache geschrieben, und die gro?artige Anke Kuhl legt bei ihren Illustrationen offensichtlich gro?en Wert auf Diversit?t.

29 // ?Erstes Aufklappen und Verstehen: Wie h?re, sehe, schmecke ich?“ von Katie Daynes und Christine Pym (Usborne, 12 S., ab 4) // Ein h?chst ansprechend illustriertes Buch mit gro?zügig gestalteten stabilen Klappen, in dem erkl?rt wird, wie unsere Sinne funktionieren. Wie sehen wir? Warum haben wir zwei Ohren? Wie kommen Gerüche in unsere Nase? Warum kann ich nichts schmecken, wenn ich erk?ltet bin, und warum ist man an den Fü?en so kitzlig? Fragen, die sich Kinder – egal, welche Hautfarbe sie haben – fragen.

30 // ?K?ferkrawall“ von M. G. Leonard (Chicken House, 320 S., ab 10) // Ein unvergessliches Abenteuer wird in diesem dritten Teil der K?fer-Saga fortgesetzt. Die verrückte Lucretia Cutter züchtet Killerinsekten und experimentiert wild herum. Darkus und seine unerschrockenen Freunde versuchen, die Welt zu retten, denn wenn Lucretia nicht aufgehalten wird, wird sie die Frankensteink?fer freigeben, ist der ganze Planet in Gefahr. Ein spannendes, humorvolles und zugleich lehrreiches Jugendbuch mit Diversit?t auf dem Cover.

31 // ?K?the – Der Gorilla-Garten“ von Simone Veenstra und Màriam Ben-Arab (Ravensburger, 144 S., ab 5) // K?the zieht mit ihren Eltern vom Land nach Berlin. Glücklicherweise gibt es im Innenhof ihres Hauses einen vernachl?ssigten Garten, und im zweiten Stock wohnt Amira, mit der sich K?the schnell anfreundet. In ihrer Klasse findet sie mit Theo ebenfalls einen neuen Freund, der Entdeckungstouren, Gartenarbeit und Tiere genauso liebt wie sie. Wer andere Arbeiten der Illustratorin Màriam Ben-Arab kennt, wei?, dass sie stets darauf achtet, Diversit?t abzubilden, auch in diesem sch?nen, entspannten Buch haben die Kinder die unterschiedlichsten Hautfarben.

32 // ?Juju und Joj?“ von Eymard Toledo (Baobab, 40 S., ab 5) // Die schwarzen Zwillingsm?dchen Juju und Joj? wohnen in einem Hochhaus in einer gro?en, dicht bebauten brasilianischen Stadt. Juju ist verrückt nach Insekten, die sie stundenlang beobachten kann. Zum Glück hat ihr Vater vor vielen Jahren einen Jabuticababaum vor dem Haus gepflanzt, der mittlerweile so hoch ist wie Jujus und Joj?s Balkon. Der Baum bietet allen m?glichen Tierchen mitten im Gro?stadtdschungel ein Zuhause. Eine sch?ne Geschichte, die nebenbei h?chst faszinierende Einblicke in das interkulturelle Leben auf einem anderen Kontinent bietet.

33 // ?Endlich Wochenende“ von Saskia Halfmouw (Esslinger, 32 S., ab 4) // Was die Menschen an Wochenenden unternehmen, kann in diesem bunten Wimmelbuch herausgefunden werden. Fu?ball spielen, durch die Stadt schlendern, auf den Markt oder ins Museum gehen, den Wald entdecken, rodeln die Bücherei oder das Hallenbad besuchen. Wunderbar vielf?ltig in vielerlei Hinsicht!

34 // ?Was du nicht alles kannst!“ von Davina Bell und Allison Colpoys (Insel, 32 S. ab 3) // Was sind die Dinge in der Kindheit, die wirklich z?hlen? Hexenhüte schneiden, Boote aus Kisten bauen, Dino-Fakten und Planetennamen kennen, Leute tr?sten, Blasen machen, Sch?tze finden, Grimassen schneiden, Insekten beobachten. Phantasie, Herzensbildung, Lebensfreude. Weniger die Leistungen in der Schule, Stillsitzen und Bravsein. Ein Buch, das allen Kindern Mut macht.
Wer nach Empfehlungen für diverse Kinderbücher sucht, sollte regelm??ig auf dem Kinderbuchblog ?buuu.ch“ vorbeischauen. Und noch ein Tipp: Erst kürzlich hat Carla Heher, Gründerin dieses Bloggerkollektivs, einen sehr lesenswerten Artikel für ?Edition F“ über Kinder- und Jugendbücher zum Thema Rassismus geschrieben und erkl?rt, dass es keine deutschsprachigen Kinderbücher g?be, die sich kritisch und explizit mit Rassismus auseinandersetzten. Zwar g?be es immer wieder Kinder of Color zu entdecken, wie ich auch bei meiner Suche festgestellt habe, diese würden aber meistens in Nebenrollen fungieren. Immer wieder würden Bücher publiziert, deren Protagonisten ?einer marginalisierten Gruppe angeh?ren, die durch ihr ?Anderssein“ definiert werden und eine problematisierende Geschichte erz?hlen. Rassismus wird dabei allerdings nie konkret benannt.“ Carlas Wunsch m?chte ich mich hiermit anschlie?en: Deutschsprachige Buchverlage sollten mehr antirassistische Kinderbücher herausgeben, die im Idealfall auch von Schwarzen geschrieben und illustriert werden.
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